Regionalität und Nachhaltigkeit

Getreideanbau

Jährlich werden rund 600 Millionen Tonnen Weizen in der Welt geerntet – das entspricht ca. 28 Prozent der gesamten Weltgetreideernte. Deutschland ist mit 24 Prozent Anbaufläche nach Frankreich (37 Prozent) der größte Weizenanbauer in Europa, gefolgt von Großbritannien (15 Prozent).

Im fünfjährigen Mittel betrachtet, bringen die deutschen Bauern jährlich etwa 24 Millionen Tonnen Weichweizen ein. Die Roggenernte schwankte aufgrund der Nachfrage stark über die letzten Jahre. 2015 wurde gut 3,5 Millionen Tonnen Roggen in Deutschland geerntet.

Rund sieben Millionen Tonnen Weizen, 800.000 Tonnen Roggen und 390.000 Tonnen Hartweizen benötigen die Deutschen Mühlen zur Vermahlung, um den Inlandsbedarf an Brot- und Mahlerzeugnissen zu decken. Das sind zwischen einem Viertel und einem Drittel der gesamten deutschen Ernte, je nach Erntemenge.

Regionalität

Die deutschen Mühlen kaufen ihre Rohstoffe überwiegend regional: Deutschland ist ein ausgesprochen ertragreiches Getreideanbauland. Gute Böden und das gemäßigte Klima lassen in den deutschen Anbaugebieten hervorragendes Qualitätsgetreide wachsen. 95 Prozent des in den Mühlen verarbeiteten Brotgetreides stammen aus Deutschland, vier Prozent aus der EU und weniger als ein Prozent aus Nicht-EU-Staaten. 82 Prozent des verarbeiteten Getreides werden in der Region vermarktet, 65 Prozent im jeweiligen Bundesland. Nur ein geringer Teil des hier produzierten Mehls wird exportiert. 

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Mühlenbranche bedeutet vor allem: kurze Transportwege des Getreides in die Mühle und eine überwiegend regionale Vermarktung der Mühlenprodukte; modernes Energiemanagement für einen energieeffizienten Ressourceneinsatz, die Nutzung regenerativen Energiequellen wie Wasser in einigen Mühlen sowie die vollständige Verwertung der eingesetzten Rohstoffe. So werden die Schalenteile, die bei der Produktion von hellen Mehlen anfallen, als Kleie zu Tierfutter weiterverarbeitet, die Getreidekeimlinge können in Ölmühlen zur Gewinnung von wertvollem Weizenkeimöl verwendet werden. Am Ende der Vermahlung bleibt vom Korn fast nichts unverwertet.

Verpackung

Für den überwiegenden Großteil der produzierten Mehle fallen keine Verpackungen an, denn sie werden lose per Silo-LKW zu den Abnehmern – den Bäckereien und der Lebensmittelwirtschaft – gebracht. Mittlere Betriebe bekommen Mehle im 25-Kilogramm-Papiersack geliefert, manchmal auch im Big Bag mit einem Fassungsvolumen von 500 bis 1000 Kilogramm. Nur etwa fünf bis sieben Prozent der produzierten Mahlerzeugnisse werden als Haushaltspackungen ausgeliefert. Sie bestehen in aller Regel aus Papier, einem gut recycelbaren und nachwachsenden Rohstoff auf Holzbasis.