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04.02.2022 ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT WISSEN & TIPPS

Mikrobiom des Darms – 100 Billionen Helfer für die Gesundheit

Was viele wissen: Darmbakterien helfen uns bei der Verdauung. Aber sie können viel mehr als das, denn sie haben einen Einfluss auf unsere Gesundheit. Die Wissenschaft und Medizin beschäftigen sich intensiv mit der Frage, wie und in welchem Ausmaß sich das Darm-Mikrobiom auf unser Wohlbefinden auswirkt.

Mikrobiom - was ist das eigentlich genau?

Der Begriff Mikrobiom beschreibt die Gesamtheit aller Mikroorganismen auf und in unserem Körper. Dazu gehören vor allem Bakterien, Pilze und Viren, die zum größten Teil in unserem Magen-Darm-Trakt, aber auch auf unserer Haut, in Mund, Nase, Rachen und der Lunge sowie in den Harn- und Geschlechtsorganen leben. Dem Darm-Mikrobiom kommt eine besondere Bedeutung zu: Denn von den rund 100 Billionen Mikroorganismen auf und in unserem Körper leben etwa 95 Prozent im Darm! Sie helfen uns bei der Ernährung und Verdauung, wirken so auf den Stoffwechsel und letztlich auch auf unsere Gesundheit. Darmbakterien bauen Kohlenhydrate und Ballaststoffe ab und machen sie nutzbar für den Körper, sie synthetisieren Vitamine und unterstützen die Nährstoffaufnahme ins Blut. Mit der Bildung von kurzkettigen Fettsäuren unterstützen sie das Immunsystem und helfen dem Darm, Krankheiterreger oder Giftstoffe abzuwehren. 

Ein gesundes Mikrobiom verfügt in erster Linie über eine hohe Diversität. Das bedeutet, dass es vor allem möglichst viele unterschiedliche Bakterien-, Pilz, und Virenkulturen in ausgeglichenen Mengen gibt. Unser Darm-Mikrobiom gilt als gesund, wenn viele Arten von protektiven Bakterien, also solchen, die Gesundheit unterstützen, vorhanden sind. Protektive Bakterien übernehmen all die genannten Funktionen in der Verdauung, dem Stoffwechsel und für das Immunsystem. Ungünstige Bakterien hingegen fördern Entzündungen, die Bildung von Giftstoffen oder bauen für den Körper wichtige Proteine ab.

Was Eure Darmbakterien mögen - und was nicht

Der menschliche Darm ist eine kleine Welt für sich, eine eigene Schaltzentrale innerhalb des menschlichen Organismus. Deshalb wird der Darm auch als "Bauchhirn" bezeichnet. Und was für den Kopf oben gut ist, tut auch dem Bauch gut. Neben abwechslungsreichen, möglichst frisch zubereitetem Essen gelten Bewegung und ausreichend Schlaf als förderlich für die Darmgesundheit. Umgekehrt gilt: Stress, Ärger, zu wenig Schlaf, etwa auch bei Schichtdienst, schlägt neben einer falschen Ernährung mit viel Fastfood, Fertiggerichten und Konserven negativ zu Buche.

So füttert Ihr Eure Helfer im Darm richtig

Schauen wir etwas genauer auf die Ernährung, denn sie ist einer der größten Einflussfaktoren auf die Zusammensetzung und Aktivität des Mikrobioms. Die Nährstoffzusammensetzung sowie der Anteil an Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und fermentierten Lebensmitteln können das Mikrobiom maßgeblich verändern. Der Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Getreideprodukte und Hülsenfrüchte und fermentierten Lebensmitteln, wie etwa das klassische Sauerkraut, Kimchi, Joghurt oder Kefir, unterstützt das Wachstum von protektiven Bakterien, wie z. B. Bifidobakterien. Eine sehr fett- und zuckerreiche Ernährung, wie sie oft in der westlichen Welt üblich ist, fördert eher schädliche Bakterien.

Es ist also gut, unsere Mitbewohner mit einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung zu pflegen und zu schützen. Pflanzenfaserreiche Kost liefert gutes „Futter“ für die kleinen Helfer. Hier ein paar passende ballasstoffreiche Rezeptideen:

Darmmikrobiom – Aktuelles aus der Forschung

Wissenschaftler beschäftigt seit mehreren Jahren zunehmend die Frage, ob das Darm-Mikrobiom Darmerkrankungen, Allergien, Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, psychische und hormonelle Erkrankung, Arthritis, Rheuma oder Multiple Sklerose auslösen kann. Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms von Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Adipositas und von gesunden Menschen mit normalem Gewicht unterscheidet. Noch ist unklar, ob das veränderte Mikrobiom Ursache oder Folge der Erkrankungen ist. Die Wissenschaftler vermuten aber ein großes Potenzial in den Darmbakterien und werden ihre Rolle weiter erforschen.

Auch wenn die genauen Zusammenhänge zwischen Ernährung, Darm-Mikrobiom und Gesundheit zurzeit noch nicht restlos aufgeklärt sind, es steht fest: Das Darm-Mikrobioms spielt eine große Rolle für unsere Gesundheit.

 

Quellen:

https://www.ernaehrungs-umschau.de/print-artikel/15-02-2016-alarm-im-darm-das-mikrobiom-im-fokus-der-ernaehrungstherapien/

https://www.bdsi.de/fileadmin/redaktion/Nachrichten_aus_der_Wissenschaft/WDP_02_2019.pdf

https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2018/maerz/praebiotika-und-probiotika/

https://ernaehrungsstudio.nestle.de/ernaehrungwissen/basiswissen/darm-mikrobiom?utm_source=nes-nl&utm_medium=email&utm_term=mikrobiom&utm_content=link&utm_campaign=nes-nl-mae2-non-fam

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