Vor allem Brot vom Handwerksbäcker zeichnet sich durch eine relativ lange Haltbarkeit aus, denn es besitzt eine dicke, schützende Kruste um einen saftigen Kern. Am längsten haltbar sind dabei Brote mit einem hohen Anteil an Roggen oder Sauerteigbrote, ebenso Brote aus Vollkorn oder mit einem hohen Schrotanteil. Ein Vollkornbrot übersteht durchaus eine Woche oder länger. Weizenbrote bleiben nur etwa zwei Tage richtig frisch und saftig, Mischbrote etwas länger.
Für schimmeliges Brot gibt es nur eine Lösung: die Mülltonne oder den Komposthaufen. Auch wenn der Schimmelbefall am Brot vermeintlich klein und mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist, solltest Du das ganze Brot entsorgen. Einfach die schimmelige Stelle abzuschneiden, reicht nicht aus. Denn der Schimmel dehnt sich im Brot auch in Form von unsichtbaren Sporen aus. Auch schimmeliges Schnittbrot gehört in den Müll.
Vor allem die Aufbewahrung von Brot im Plastikbeutel birgt eine hohe Gefahr der Schimmelbildung. Denn das luftundurchlässige Material verhindert, dass Wasser entweichen kann, das aus dem Inneren zur Brotkruste wandert. Dort an der Kruste bildet sich dann der Schimmel.
Am besten kannst Du schimmeliges Brot vermeiden, indem Du immer möglichst kleine Portionen kaufst oder bäckst. Falls das nicht geht, solltest Du unsere Tipps für die richtige Lagerung von Brot beherzigen. Für wenige Tage reicht ein Brottopf, bei längeren Zeiträumen empfehlen wir das Einfrieren.
Ein Brottopf aus Steingut ist der ideale Ort, um Brot für einige Tage zu lagern. Denn das leicht poröse Material lässt im Gegensatz zu Plastik das Verdunsten von Wasser zu. Trotzdem ist das Brot im Keramiktopf vor dem Austrocknen geschützt. Der perfekte Brottopf ist innen glasiert und besitzt einen unglasierten Rand. Auch ein Brotkasten kann sich eignen, sofern er nicht luftdicht abschließt.
Wichtig ist die regelmäßige Reinigung des Brottopfes, damit Bakterien und Keime keine Chance haben – am besten wöchentlich. Essig hat sich hier als ökologisches Reinigungsmittel bewährt.
In den Kühlschrank stellen musst Du den Brottopf übrigens nicht, denn bei den niedrigen Temperaturen, die dort herrschen, würde das Brot viel schneller austrocknen. Normale Raumtemperaturen sind ideal.
Extra-Tipp: Stelle das Brot immer auf die Schnittkante. So schützt die Kruste das Brotinnere und sorgt dafür, dass das Brot lange saftig bleibt.
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Gerade kleinen Haushalten ist die Problematik nicht fremd: Wenn Du eine große Menge Brot hast und gar nicht so schnell essen kannst, wie es verdirbt, dann kann das Tiefkühlfach Abhilfe schaffen. Auch wenn Du Abwechslung liebst und mehrere Brotsorten isst, lohnt es sich, Brot einzufrieren. Damit das Brot auch anschließend noch schmeckt und schön knusprig, aber nicht zu hart wird, solltest Du ein paar Punkte beachten:
- Friere das Brot sofort nach dem Kauf ein – oder nach dem Backen dann, wenn es abgekühlt ist.
- Wenn du das Brot in Scheiben geschnitten einfrierst, kannst Du später auch einzelne Scheiben auftauen, sogar im Toaster mit Auftaufunktion.
- Kalt heißt wirklich kalt: Im Gefrierfach sollte eine beständige Temperatur von -18 °C herrschen.
- Nutze eine möglichst luftdichte Verpackung wie Gefrierbeutel oder dicht schließende Plastikdosen.
- Taue das Brot rechtzeitig wieder auf – meist sind dazu einige Stunden notwendig.
- Besonders schonend kannst Du das Brot auftauen, wenn Du es dabei in ein Tuch wickelst.
- Wenn Du das Brot ganz kurz im Backofen aufbackst, schmeckt es fast wie frisch gebacken.
Wenn das Brot tatsächlich verschimmelt ist, führt in der Tat kein Weg daran vorbei, es zu entsorgen. In diesem Fall gehört es in die Biomülltonne oder auf den Komposthaufen. Aber Achtung: Auf einem offenen Komposthaufen kann das verdorbene Brot Ratten anlocken. Sofern kein geschlossener Komposthaufen zur Verfügung steht, ist die Mülltonne die bessere Wahl.
Oft ist altes Brot noch nicht verdorben, sondern nur trocken und hart geworden. In diesem Fall wäre es viel zu schade zum Wegwerfen. Denn Du kannst immer noch ein paar leckere Rezepte daraus zaubern.
Eine schnelle, süße Mahlzeit, die Du als altem Weißbrot zaubern kannst, sind Arme Ritter. Weiche dazu die Brotscheiben in Milch ein, die mit Zimt gewürzt ist, und wende sie anschließend in einem verquirlten rohen Ei. In der Pfanne frittierst Du das Brot in einem geschmacksneutralen Öl wie zum Beispiel Sonnenblumenöl. Anschließend süßt Du mit Zucker nach. Kompott ist eine leckere Beilage für Arme Ritter.
In Form von Paniermehl kann hart gewordenes Brot zum praktischen Küchenhelfer werden und erwacht als Umhüllung für Schnitzel oder Nuggets zu neuem Leben. Die trockenen Brotscheiben zerkleinerst du in der Küchenmaschine. Nach einer Aufbewahrungszeit von zwei Tagen in einem Glas hat das Paniermehl genau die richtige, knusprige Konsistenz.
Wenn Du gern Salate oder Suppen isst, sind Croutons eine willkommene Einlage. Die Croutons kannst Du einfach selbst herstellen, indem Du altes Brot in Würfel schneidest und kurz in der Pfanne anbrätst. Du kannst sie auch im Backofen trocknen.
Auch für eine komplette Hauptmahlzeit eignen sich die trockenen Brotreste: Mit Paprikaschoten, Frühlingszwiebeln, Eiern, Milch, Schlagsahne und Gewürzen wird daraus ein leckerer Brotauflauf. Ein Klassiker in der deutschen Küche sind Semmelknödel, die Du aus altem Brot, Milch, einem Ei sowie Zwiebeln und Gewürzen herstellst.
Ideal zum Snacken und eine gesunde Alternative zu fettgetränkten Kartoffelchips sind selbstgemachte Brotchips. Vor allem Weißbrot und Stangenbrot eignen sich gut dafür. Schneide das alte Brot in dünne Scheiben und backe sie auf dem Blech für etwas 30 Minuten bei 150 °C. Vorher unbedingt mit Olivenöl einpinseln und mit einem Gewürz Deiner Wahl bestreuen! Nach der Hälfte der Backzeit solltest Du die Brotchips wenden und auch von der anderen Seite mit Öl bepinseln und würzen.
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